1931

Die Gründung

Amefa wurde 1931 von Eugen Hollaender in Apeldoorn/Niederlande gegründet. Der damals 25-jährige wandert von Deutschland in die Niederlande aus. In einer Scheune produziert und verkauft er Rasierklingen. Die Apeldoornsche Messen Fabriek war geboren. Damals waren Friseursalons einer der größten Abnehmer. 


Amefa während des zweiten Weltkrieges

Amefa erweiterte die Produktion um einen weiteren Standort in Neede und Bocholt (D). Während des Zweiten Weltkriegs hatte Eugen Hollaender eine Vereinbarung mit der Besatzungsmacht zur Lieferung von Rasierklingen. Dadurch konnte er, ohne dass die Deutschen es bemerkten, sich für niederländische Bürger einsetzen.

Am 2. Oktober und 2. Dezember 1944 wurden Dutzende Männer aus Apeldoorn verhaftet und nach Lager Rees in Deutschland deportiert. Einige dieser Männer waren Mitarbeiter von Amefa. Als Herr Hollaender erfuhr, dass Männer aus Apeldoorn abtransportiert wurden, starteten er und seine Frau Hermine Hollaender einen Kurierdienst.

Die Hollaenderstraat in Apeldoorn

Pakete und Briefe für die Zwangsarbeiter konnten bei Amefa abgegeben werden. Sie wurden von Herrn Hollaender nach Bocholt transportiert. Dort wurden die Dokumente auf seine Kosten frankiert. Die Post für Männer in Camp Rees wurde vom Amefa-Direktor persönlich nach Deutschland geliefert. In einer Reihe von Fällen konnte die Familie Hollaender verhindern, dass Männer nach Camp Rees geschickt wurden – und sogar kranke und abgelehnte Männer nach Apeldoorn zurückbringen.

Am 2. Dezember 2011 wurde in Apeldoorn die Hollaenderstraat zu Ehren von Eugen Hollaender für seine Heldentaten enthüllt.


1940er

Von Rasierklingen bis hin zu Tafelmessern

In den 1940er Jahren war der Wettbewerb hart. Bekannte Marken wie Gillette und Philips sorgten für einen enormen Wettbewerb, sodass Herr Hollaender beschloss, sich auf die Produktion eines anderen Messertyps zu konzentrieren - Tafelmesser und Besteck.

1948

1948 wurde die Produktion von Rasierklingen vollständig eingestellt. Stattdessen produzierte Amefa fortan nur noch Besteck. Das erweist sich als goldener Schachzug. Im Jahr 1952 ging es Amefa so gut, dass die ersten Produkte außerhalb Europas verkauft wurden.


1956

Im Jahr 1956 importierte die Amefa die ersten Produkte aus Japan. Zu dieser Zeit blieb die Produktion von Hohlheftmessern jedoch vor Ort noch in Apeldoorn.


1960er & 70er Jahre

Catering-Superpower in Sachen Besteck


In den 1960er und 1970er Jahren war Amefa kontinuierlich auf der Suche nach neuen Techniken, die zur Qualität des Bestecks ​​beitrugen. Der älteste Sohn der Familie Hollaender, Rudi, übernahm in dieser Zeit Amefa. Unter seinen Fittichen entwickelte sich Amefa zu einem führenden Anbieter für Besteck und Küchenmesser für die Gastronomie.

1966

Der deutsche Standort in der Klingenstadt Solingen wird errichtet.


1990er Jahre

Eine der größten Besteckmarken in Europa

Ab den 1990er Jahren war Amefa-Besteck in allen großen europäischen Einzelhandelsketten erhältlich. Durch die Expansion mit verschiedenen europäischen Niederlassungen wurde Amefa zu einer der größten Besteckmarken in Europa. Erik Hollaender, Rudis jüngerer Bruder, konzentrierte sich auf die Produktionsmöglichkeiten in anderen Regionen, insbesondere in Asien. Büros in Hongkong und China wurden eröffnet.

Fred Hollaender, der jüngste der drei Söhne, übernahm die Produktion in Apeldoorn. Im Laufe der Jahre ging die Produktion in den Niederlanden zurück. Anfang der 1990er Jahre war der Standort Apeldoorn ein internationales Vertriebszentrum.

2006-2016

Amefa weiter auf Wachstumskurs

Übernahme von Couzon in 2006, Richardson Sheffield in 2007, Medard de Noblat in 2010, Paul Wirths in 2015 und Kuppels in 2016.

2020

Die Amefa Deutschland wird zum Vertriebszentrum der Amefa Gruppe. Hierfür wird ein neuer Standort am Straussplatz in Solingen bezogen. Hier verfügen wir über etwa 8.000 m² Lagerfläche. 

Der Hauptsitz von Amefa befindet sich bis heute in Apeldoorn. Die Niederlassungen in Frankreich, Großbrittanien, Polen, Hong Kong und Deutschland verkaufen in mehr als 65 Länder.